E-Lom Fatbike im E-Bike-Test
Testfahrt offenbart Stärken des E-Lom Fatbikes
Im Dezember rollt das E-Lom 4point8, ein imposantes Fat-Bike mit
Elektroantrieb in unsere Redaktionsräume. Daniel Lippetr,
Konstrukteur und Hersteller des E-Lom liefert es uns Ready to test an
– erklärt uns die Besonderheiten des Hardtails auf
extrem dicken Pneus. Der Lenker wird in der Breite noch wachsen,
serienmäßig wird das Fat-Bike 4point8 noch eine
absenkbare Sattelstütze erhalten, erklärt
er
bevorstehende Veränderungen. Vorne rollt der martialische
Schwalbe Jumbo auf einer 150er Nabe, hinten speicht E-Lom eine
unfassbar breite 197er Salsa-Nabe ein.
Preislich stößt das E-Lom Fat-E-Bike in exklusive
Bereiche vor. Lippert ruft immerhin rund 5.990 Euro für das
Bike auf. Eine ordentliche Stange Geld, die andere Bike-Hersteller von
Carbon-Hardtails auch aufrufen – allerdings verfügen
deren Mountainbikes dann noch nicht einmal über einen
E-Antrieb.
„Der Einstieg des E-Lom 4point8 könnte in einer
günstigeren Ausstattung allerdings bald bei knapp
über 4.000 gelingen“, verrät Lippert. Dann
mit Starrgabel und Alufelgen.
Carbon und 500 Watt: das E-Loom ist ein
Leichtgewicht mit Power für ein E-Bike dieser Bauart
Daniel Lippert spendiert seinem Carbon-Rahmen eine MPFdrive-E-Antrieb.
Das kleine Triebwerk fügt sich harmonisch in den Rahmen ein,
sitzt tief und reduziert die Bodenfreiheit kaum. Zudem verspricht MPF
ein perfekt gekapseltes Elektro-Triebwerk, das sogar
Wasserdurchfahrten völlig unbeeindruckt übersteht.
Das hört sich gut an. Vor Testbeginn muss das E-Lom auf die
Waage: 21,6 Kilogramm inklusive Akku und Pedale signalisieren die
digitalen Ziffern. Nicht schlecht für ein Bike dieser Bauart.
Der Akku alleine bringt 2,7 Kilogramm auf die Waage. Das kleine Display
lässt sich gut bedienen, neben bekannten Tacho-Funktionen und
USB-Port bietet das Display auch die Darstellung von Pulswerten.
Insgesamt lassen sich zehn Fahrstufen schalten. Wir beginnen auf der
Kleinsten, steigern langsam. Ab Stufe fünf kommt ordentliches
E-Bike-Feeling auf – man erahnt was der MPF-Elektromotor mit
500 Watt zu leisten vermag.
Schon wer jetzt verhalten in die Pedale tritt wird mit
kräftigem Schub des E-Bike-Motors belohnt, der MPFdrive ist
kein Kind von Traurigkeit. Flott geht’s vorwärts,
für die entspannte Tour steht ordentlich zusätzliche
E-Kraft zur Verfügung. Doch der MPFdrive kann noch mehr. Auf
Stufe Zehn wollen wir es dann wissen. Zur maximalen Leistungsentfaltung
verlangt die aktuelle elektronische Regelung Drehzahl am Pedal. Wer
also etwas sportlicher an den Kurbeln des E-Loms dreht, wird mit einem
wahren Feuerwerk in Sachen Leistungsentfaltung belohnt. Denn jetzt
zeigt der Elektroantieb MPFdrive des E-Lom-Fat-Bikes
uneingeschränkt was in ihm steckt. Bis zu 500
zusätzliche Watt drehen den 4,8 Zoll dicken Schwalbe Jumbo Jim
Lightskin TubelessReady durch Matsch oder Schnee. Kurzum: Power stellt
der MPF-Motor ausreichend satt zur Verfügung. Dabei regelt die
Elektronik des MPFdrive E-Motors die Schubkraft des Triebwerks
harmonisch zu und ab. Für Zweifler kurz notiert: Der Motor
muss sich nicht hinter dem aktuellen Bosch-E-Bike-Antrieb verstecken.
MWS (Matsch, Wasser, Schnee): alles kein Problem für
dieses E-Bike
Auf den matschigen und teils noch schneebedeckten Trails zeigt das
Konzept Fat-Bike was in ihm steckt. Die gewaltige
Reifenaufstandsfläche generiert einer Mördertraktion.
An zahlreichen steil ansteigenden Sektionen kommentierten die Tester
die kommenden Kurven als „unfahrbar“. Doch das
E-Lom 4point8 wühlt sich unbeirrt bergan. Hätte der
Schwalbe Jumbo Jim ein paar Stollen mehr, wären selbst die
selten auftretenden Durchrutscher ausgeblieben. Kommentare wie
„unfassbar“, „ein völlig neues
Bike-Erlebnis“ oder „so ein Bike sollte jeder mal
erlebt haben“ füllen die Testprotokolle. Das neue
Bike-Erlebnis ist auch dem minimalen Luftdruck in den fetten 4,8er
Schwalbe-Reifen geschuldet. Der Luftdruck in den dicken Schwalbe
Jumbo-Pneus lässt sich deutlich unter 1 Bar absenken. Neben
Traktion gewinnt der Pilot bisher unbekannten Komfort im Hardtail. Egal
wie prügelhart der Carbonrahmen auch ist – die
Reifen generieren unglaublichen Komfort – beim Uphill wie in
flotten Kurven. Erstaunlich leichtfüßig
lässt sich das E-Lom Fatbike 4point8 durch das Baumslalom im
Wald dirigieren. Nicht so agil wie ein schlankes Hardtail, aber sehr
viel spielerischer als die martialische Optik vermuten lässt.
Geschaltet wird am E-Lom 4point8 in der Exklusivvariante mit der Sram
XO1. Insbesondere im Winterbetrieb ist der Drehgriff erste Wahl
– Daumenschalter mit dicken Handschuhen sind nicht jedermanns
Sache. Die Gangwechsel gelingen Sramtypisch knackig und exakt. Wer
besonders harte Schaltvorgänge vermeiden möchte, muss
den Druck ins Pedal kurz unterbrechen.
Der MPFdrive: ein ruhiger Geselle
In puncto Geräuschentwicklung
attestieren wir dem MPFdrive eine deutlich angenehmere
Geräuschkulisse als bei 2015er Bosch-Motoren. Sie sirren teils
lautstark, dieser Mackel fehlt am E-Lom fast gänzlich. Ebenso
angenehm: Die Kurbel nimmt nahezu spielfrei Kontakt mit dem
Antriebsstrang auf – das häufig nervige
„Tock“, verursacht durch ein paar Millimeter
Freigang der Bosch-Kurbel, fehlt beim MPDdrive. Sehr schön.
Zum Stoppen des 21,25kg schweren, für E-FATBikes dennoch eher
leichten Boliden, sind starke AVID Guide R mit 200/180mm Bremsscheiben
verbaut. Die Vierkolbenbremse überzeugt im Test. Keine
Schwäche zu vermelden.
Fazit E-Bike-Test E-Lom
Das E-Lom 4point8 gefällt auf ganzer Linie.
Mörder-Traktion gepaart mit spielerischem Handling machen das
Elektro-Fat-Bike zu einem Spaßgerät aller erste
Güte. Als einziges Bike nicht jedermanns Sache, als Zweit-
oder Drittrad eine Offenbarung.
.
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